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07.10.2022

Der Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Karlsruhe legt Kritierien für die Suche nach möglichen Deponiestandorten für mineralische Restabfälle fest

Ehemalige Hausmülldeponien werden auf ihr Potenzial für erneuerbare Energie untersucht

Für die Entsorgung mineralischer Restabfälle müssen neue Kapazitäten geschaffen werden. Der Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Karlsruhe stimmte in seiner jüngsten Sitzung, die am Donnerstag, 6. Oktober, im Bürgerhaus Malsch stattfand, dem Katalog für die Suche eines Deponiestandorts sowie dem weiteren Vorgehen zu. Weiter befasste sich das Gremium mit dem Vorhaben, ehemalige Hausmülldeponien des Landkreises für erneuerbare Energien zu nutzen. Der vorgeschlagene Untersuchungsrahmen erhielt grünes Licht.

In Hinsicht auf mineralische Restabfälle verfügt der Landkreis Karlsruhe über keine eigene Deponie und kooperiert deshalb mit dem benachbarten Enzkreis. Dessen Kapazitäten werden jedoch in einigen Jahren verfüllt sein. Daher wurde die Verwaltung bereits vom Kreistag beauftragt, einen geeigneten Standort für eine Deponie zu suchen. Die Kriterien dafür werden unter Beteiligung der Öffentlichkeit erarbeitet. In zwei Sitzungen der Arbeitsgruppe „Deponiestandorte“ im Jahr 2022 wurden erste Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Der Kriterienkatalog ist auf der Homepage des Abfallwirtschaftsbetriebs unter www.awb-landkreis-karlsruhe.de veröffentlicht und soll am 23. November im Bürgerzentrum Bruchsal der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Der Landkreis Karlsruhe verfügt über erhebliche Flächen, die ehemals als Hausmülldeponien genutzt wurden. 2021 hat das Umweltministerium gemeinsam mit der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg das Projekt zur Erhebung, Analyse und Bewertung von ehemaligen Deponieflächen als Standorte für Photovoltaikanlagen in Baden-Württemberg gestartet. Der Landkreis entschied, daran teilzunehmen und die Deponien in Grötzingen und Bruchsal hinsichtlich ihrer Potentiale zu untersuchen. Demnach gelten beide Standorte als „gut geeignet“. Aufgrund der angespannten energiepolitischen Lage hat der Landkreis eine solche Untersuchung nun auch für die ehemalige Hausmülldeponie in Karlsbad-Ittersbach in Auftrag gegeben. Darüber hinaus soll geprüft werden, inwieweit andere Formen der regenerativen Energiegewinnung alternativ oder ergänzend auf den drei Standorten zum Einsatz kommen können.

Da die grundsätzliche Eignung der Deponien in Bruchsal und Grötzingen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen bereits festgestellt wurde, folgen Machbarkeitsstudien. Diese bilden die Grundlage zur Entscheidung, ob eine Anlage errichtet werden soll oder nicht. Sofern auch die Deponie in Karlsbad-Ittersbach als „gut geeignet“ gilt, wird für diese ebenfalls eine Machbarkeitsstudie erstellt. Gleiches soll mit Blick auf eine potenzielle Nutzung für Solarthermieanlagen geschehen. Auch das Thema Windenergie wird betrachtet: Hierfür soll eine Kurzstudie erstellt werden, um herauszufinden, ob diese grundsätzlich eine alternative Lösung darstellt, falls Energie- oder Wärmegewinnung aus Sonnenlicht ausscheidet.

In diesem Zusammenhang hat das Gremium die Verwaltung damit beauftragt, verschiedene Betreibermodelle hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit sowie der Chancen und Risiken bei der Umsetzung der Projekte zu bewerten. Neben dem Betrieb durch den Landkreis selbst sollen auch die Zusammenarbeit mit lokalen Energieversorgern und die Errichtung sowie der Betrieb komplett durch Dritte betrachtet werden.