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25.06.2021

Getrennte Bioabfallsammlung im Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs des Landkreises Karlsruhe

Prognostizierte Zahlen könnten übertroffen werden

Seit Beginn des Jahres wird im Landkreis Karlsruhe eine zusätzliche Bioabfalleinsammlung angeboten. Im Ausschuss für Umwelt und Technik, der gleichzeitig Betriebsausschuss für den Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Karlsruhes ist, wurde in der Sitzung vom 24. Juni Bericht erstattet.

78 Prozent der 110.000 Hausbesitzenden im Landkreis Karlsruhe haben sich demnach bereits entschieden, wie sie ihre Bioabfälle getrennt sammeln: 22% nutzen die Biotonne, 53% bringen sie selbst zu den Sammelstellen und 25% kompostieren sie im eigenen Garten. Seit dem letzten Bericht vom März hat sich der Anteil derjeniger, die sich für eine Biotonne entschieden haben, etwas vergrößert (von 20 auf 22 %) und für das Bringsystem verringert (von 55 auf 53 %). Eine weitere Bedarfsabfrage für die bisher noch Unentschlossenen startet Ende Juni. Von den 900 größeren Wohnanlagen haben sich schon ein Drittel für eine getrennte Bioabfallsammlung - meist per Biotonne - entschieden. Bei den übrigen Wohnanlagen sind Ortstermine mit den Hausverwaltungen erforderlich, die wegen der Corona-Pandemie bislang aber nur sehr eingeschränkt möglich waren.

Die Sammlung der Bioabfälle im Bringsystem auf den rund 70 Sammelstellen im Landkreis ist erfolgreich gestartet: Zwischen 400 und 900 Anlieferungen pro Woche werden für die vom Abfallwirtschaftsbetrieb betriebenen Sammelplätzen registriert. Dadurch, dass sie von Montag bis Samstag täglich geöffnet sind, entzerren sich die Anlieferungen und es kommt zu keinen langen Wartezeiten, wobei die meisten Anlieferungen an den Samstagen erfolgen. Auch viele von den Städten und Gemeinden im Auftrag des Landkreises betriebene Sammelstellen sind inzwischen von Montag bis Samstag geöffnet.

Mit der Leerung der Biotonnen ist die Firma Kurz Entsorgung aus Ludwigsburg beauftragt. Mit zusätzlichen elektronischen Hilfen für die Tourenführung der Sammelfahrzeuge, welche die einzelnen Standorte der Biotonnen anzeigt, hat das Unternehmen auf anfängliche Probleme reagiert und seine Abläufe optimiert. Aktuell liegt die Reklamationsquote bei etwas über einem Prozent. Die Bereitstellungsquote der Biotonnen zur Leerung ist seit April von 70% auf 83 % weiter gestiegen. „Aus hygienischen Gründen sollte man den zweiwöchentlichen Leerungsrhythmus nutzen, auch wenn die Tonnen nicht ganz voll sind, zumal für die Biotonne im Gegensatz zur Restabfalltonne dafür keine zusätzliche Gebühr anfällt“, wirbt der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs Uwe Bartl und weist darauf hin, dass im Mai die wöchentliche Leerung startete. Gegen eine zusätzliche Gebühr werden die Biotonnen nach Anmeldung in den Sommermonaten von Mai bis September wöchentlich geleert.

10.750 Tonnen Bioabfälle aus privaten Haushalten sollten im ersten Jahr gesammelt werden, so die Prognose bei der Einführung des neuen Sammelsystems. Bis Ende Mai waren es bereits rund 5.000 Tonnen; das lässt erwarten, dass bis Ende 2021 mit insgesamt 13.000 Tonnen Bioabfall gerechnet werden kann. Interessant ist, ob im gleichen Zug die Anzahl des Restabfalls sinkt, denn mit Einführung der getrennten Biomüllerfassung sollte ja erreicht werden, dass diese Abfälle nicht mehr mit dem Restmüll entsorgt werden. Und in der Tat wurden bis Ende Mai 2021 rund 4.700 Tonnen Restabfall aus privaten Haushalten weniger gesammelt als in den Monaten des Vorjahres. Sollte sich diese Entwicklung fortsetzen, werden im Jahr 2021 rund 10.500 Tonnen Restabfälle weniger gesammelt als im Vorjahr – und damit deutlich mehr als die prognostizierte Mengenreduzierung von 7.500 Tonnen. Die Betreiber der Vergärungsanlagen in Sinsheim, Bad Rappenau und Westheim bei Germersheim, zu denen die im Landkreis gesammelten Bioabfälle gebracht werden, haben bislang eine gute Qualität mit einem geringen Störstoffanteil bescheinigt. Eine genaue Aussage zur Qualität und Zusammensetzung werden Abfallanalysen ergeben, die für Juli und November geplant sind. Mit zeitgleichen Analysen des gesammelten Restabfalls wird überprüft, ob durch die getrennte Sammlung der Bioabfälle die erwartete Verringerung des Bioabfallanteils im Restabfall tatsächlich erreicht wurde.

Die Öffentlichkeitsarbeit, die bislang schwerpunktmäßig auf grundsätzlichen Information lag wird jetzt darauf ausgerichtet, wie die Bioabfälle sortenrein und in den unterschiedlichen Jahreszeiten richtig gesammelt werden. Auch über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen soll informiert werden.

Der Ausschuss für Umwelt und Technik, der auch Betriebsausschuss für den Abfallwirtschaftsbetrieb ist, begrüßte den Bericht und stimmte gleichzeitig der Bestellung weiterer Bioabfallbeutel für das Bringsystem zu.