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Der Verwaltungsausschuss gibt grünes Licht für die geplante Einschleifung der Stadtbahnlinie S31/S32 in die Karlsruher Innenstadt

Überregionale Projekte beeinflussen das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs vor Ort

Der Öffentliche Personennahverkehr ist dem Landkreis Karlsruhe ein großes Anliegen. Daher begrüßte der Verwaltungsausschuss des Kreistags in seiner Sitzung, die am Donnerstag, 24. November, im Lichthof des Badischen Gemeinde-Versicherungs-Verbandes in Karlsruhe stattfand, auch die Planungen der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) und der Stadt Karlsruhe zu einer Einschleifung der Linie S31/S32 in die Karlsruhe Innenstadt. Das Gremium begrüßte darüber hinaus, dass weiterhin attraktive Angebote zum Karlsruher Hauptbahnhof erhalten bleiben. Damit können Fahrgäste künftig frei entscheiden, welcher Fahrweg für sie der geeignetste ist.

Das Vorhaben, die Linie S31/S32 zwischen Karlsruhe, Bruchsal, Menzingen und Odenheim direkt durch die Innenstadt von Karlsruhe fahren zu lassen, scheiterte in der Vergangenheit an fehlenden Kapazitäten auf den Trassen. Mit dem Bau der Kombilösung und der Inbetriebnahme der Süd-Ost-Bahn haben sich neue Möglichkeiten ergeben. Eine Untersuchung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der AVG ergab, dass die Einschleifung südlich des Bahnhofs Durlach über die Süd-Ost-Bahn geeignet erscheint. Die Linie soll entlang der Ludwig-Erhard-Allee über das innerstädtische Schienennetz fahren.

Mit der Neuvergabe der Linien im Netz 7a wurde das Angebot auf der Strecke der S31/S32 bereits optimiert. Doch der Abschnitt zwischen dem Durlacher und dem Karlsruher Bahnhof ist stark frequentiert und wird mit dem weiteren Ausbau durch die Deutsche Bahn (DB) weiter ausgeschöpft. Die Einschleifung wird eine notwendige Entlastung darstellen und das Angebot auch in Zukunft sichern. Wie der Betrieb der S31/S32 mit Linienführung durch die Innenstadt konkret aussehen wird, ist derzeit noch offen. Aktuell finden Abstimmungen zwischen der AVG und DB statt.

Nicht nur die Neuvergabe des Netzes 7a hat Auswirkungen auf den ÖPNV im Landkreis Karlsruhe. Auch weitere überregionale Projekte im Schienenverkehr des Landes Baden-Württemberg haben Einfluss auf die Situation vor Ort. Der Verwaltungssausschuss wurde darüber informiert und nahm die Entwicklungen zur Kenntnis. So wird zum Beispiel mit der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 voraussichtlich im Jahr 2025 sowie des Rastatter Tunnels 2026 der Fahrplan weiter optimiert: Es sind Änderungen bei der Streckenführung und Verbesserungen im Takt der Regionalzüge von und nach Karlsruhe zu erwarten. Mit neuen Direktverbindungen zwischen dem Karlsruher Hauptbahnhof und dem Flughafen Stuttgart verkürzt sich die Reisezeit auf bis zu 33 Minuten.

In der Diskussion wurde aber auch deutlich herausgestellt, dass viele Verbesserungen mit gleichzeitig deutlich höheren Zuschusszahlungen durch den Landkreis einhergehen. Bereits heute bezuschusst der Landkreis gemeinsam mit seinen Städten und Gemeinden die gesamten angebotenen Leistungen des ÖPNV mit jährlich 42 Mio. Euro - Investitionen sind darin nicht eingerechnet. Mit dem neuen Verkehrsvertrag wird sich dieser Zuschussbedarf auf 53,1 Mio EUR erhöhen, wovon voraussichtlich lediglich rd. 3,2 Mio. Euro auf Straßenbahnleistungen entfallen, der Rest betrifft Schienenpersonennahverkehrsleistungen (SPNV), die eigentlich vom Land zu finanzieren wären. Der Verwaltungsausschuss beauftragte daher den Landrat, beim Land nochmals nachzuhaken, ob und wann mit einem weiteren Einstieg des Landes in die SPNV Finanzierung zu rechnen ist.

25.11.2022