Sprungziele
Seiteninhalt

Biomüll und Abfallstatistik

Abfallthemen im Ausschuss für Umwelt und Technik des Kreistags

Die zusätzliche Bioabfalleinsammlung kommt im Jahr 2021. Dem Ausschuss für Umwelt und Technik, der gleichzeitig Betriebsausschuss des Abfallwirtschaftsbetriebs ist, wurde in der jüngsten Sitzung vom 8. Oktober über den aktuellen Stand berichtet. Demnach haben sich bislang knapp drei Viertel der Befragten zurückgemeldet. 15 Prozent haben sich für die Biotonne und 55 Prozent für das Bringsystem entschieden und 15.500 Biotonnen bzw. 61.600 Starter-Sets für das Bringsystem bestellt. 30 Prozent wollen ihre Bioabfälle im eigenen Garten kompostieren. Weil viele Wohnungseigentümergemeinschaften aufgrund der Corona-Situation ihre Versammlungen nicht abgehalten haben, werden hier noch Verschiebungen erwartet, zumal für Mehrfamilienhäuser die Biotonnen erfahrungsgemäß die bessere Wahl sind. Sollten sich die Bestellungen weiter wie bisher entwickeln, werden spätestens im ersten Halbjahr 2021 die in der Abfallgebührenkalkulation geplanten 20.000 Biotonnen und 65.000 Nutzer des Bringsystems erreicht sein.

Auch wirtschaftlich liegt der Abfallwirtschaftsbetrieb im Plan. Im laufenden Jahr 2020 werden die Kosten zwar durch etwas höhere Abfallmengen und die bei den Sammelstellen notwendigen Infektionsschutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus steigen. Sie werden aber durch eine niedrigere Mehrwertsteuer und höhere Gebühreneinnahmen voraussichtlich mehr als ausgeglichen werden. Es wird deshalb Ende 2020 mit einem um etwa 300.000 Euro besseren Ergebnis gerechnet, als dies geplant war.

Zur Kenntnis genommen hat der Betriebsausschuss die Abfallstatistik für 2019: Das 50 Seiten starke Werk legt dar, wie Entsorgungsangebote genutzt und auf welchen Wegen die Abfallmengen über die verschiedenen Wege entsorgt wurden. Weil auch Daten aus der Abfallbilanz des Landes Baden-Württemberg sowie vergleichbarer Stadt- und Landkreise aufgeführt werden, kann abgelesen werden, wo sich der Landkreis im Vergleich befindet.

363 Kilogramm Abfälle pro Einwohner wurden im Jahr 2019 in den privaten Haushalten eingesammelt. Drei Viertel davon wurden getrennt gesammelt und verwertet, nur 137 Kilogramm mussten als Restabfälle entsorgt werden. Mit einem Hausmüllaufkommen von 116 Kilogramm liegt der Landkreiseinwohner unter dem Durchschnitt des Landes (118 Kilogramm) und des Bundes (128 Kilogramm). Dagegen lag die Wertstoffmenge mit 164 Kilogramm über dem Durchschnitt von 144 Kilogramm der übrigen Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg. Ebenfalls weit über dem Landesdurchschnitt von 89 Kilogramm lagen die Grünabfälle: 182 Kilogramm pro Einwohner wurde im Landkreis im Jahr 2019 gesammelt; dies zeigt, dass das flächendeckende Netz an Sammelstellen sehr gut genutzt wird. Insgesamt zeigen die Daten, dass die Bevölkerung im Landkreis Karlsruhe ihre Abfälle überdurchschnittlich gut trennt und die Verwertungsangebote rege nutzt. Der Hausmüll enthält allerdings noch etwa 60 Prozent Bioabfälle, die künftig ebenfalls getrennt gesammelt werden sollen.

Auch im Bereich des Gewerbeabfalls wird den Gewerbetreibenden ein umfangreiches Leistungsangebot gemacht; die Gewerbeabfallmenge liegt mit 45 Kilogramm pro Einwohner deutlich über dem Landesdurchschnitt von 21 Kilogramm. So genannte Siedlungsabfälle, also Abfälle aus Haushalten und vergleichbarer Art ohne Bauabfälle werden zu zwei Dritteln stofflich und nur zu einem Drittel energetisch verwertet.

Die Menge an Bodenaushub, der auf den Erdaushubdeponien der Städte und Gemeinden und auf der Kreiserdaushubdeponie in Karlsbad-Ittersbach abgelagert wurde, hat um fünf Prozent auf 157.291 Tonnen zugenommen. Da das vorhandene Deponievolumen rechnerisch nur noch für rund sieben Jahre ausreicht hatte der Kreistag im Juli 2018 beschlossen, die Vermeidung und Verwertung von Bodenaushub zu stärken und die Schaffung neuer Deponiekapazitäten zu prüfen. Die Menge an mineralischen Restabfällen, die dem Landkreis noch zur Beseitigung überlassen wurde, war auch im Jahr 2019 mit 1.100 Tonnen relativ gering; sie wurden auf der Deponie Hamberg im Enzkreis abgelagert. Da diese Deponie bereits in den nächsten Jahren verfüllt sein wird, hatte der Kreistag ebenfalls beschlossen, neue Deponiekapazitäten für diese Restabfälle zu schaffen.

Die Abfallstatistik kann von der Homepage des Landratsamtes unter Aktuelles im Sitzungsarchiv unter der AUT-Sitzung vom 08.10.20 abgerufen werden.

09.10.2020