Sprungziele
Seiteninhalt
10.05.2019

Thema Bildung im Kreistag

Schulentwicklungsplan zeigt zukunftsfähige Ausrichtung der Landkreisschulen - Satzung über Schulbezirke der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren angepasst

In seiner Sitzung vom 9. Mai hat der Kreistag für die acht Beruflichen Schulen und sechs Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren in Trägerschaft des Landkreises Karlsruhe einen Schulentwicklungsplan beschlossen. Er ist im Unterschied zu den bislang im zweijährigen Rhythmus herausgegeben Schulberichten zukunftsorientiert aufgebaut und gilt für die Jahre 2019 bis 2023. Der Plan gibt einen umfassenden Überblick über alle Schulstandorte und Bildungsangebote und dokumentiert die Schülerzahlenentwicklung sowie die Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit. Unter Berücksichtigung der Vorgaben der regionalen Schulentwicklung zeigt er Ziele, Handlungsschwerpunkte und konkrete Maßnahmen auf, die Schritt für Schritt umgesetzt werden. Damit dient er sowohl den Schulen als auch den Kreisgremien als Leitfaden und Handlungsperspektive für zukünftige Entscheidungen, erläuterte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel.

Ein Schwerpunktthema liegt auf den digitalen Technologien. Sie bieten Möglichkeiten, den Schulunterricht noch wirksamer zu gestalten und erleichtern individualisierte Lernprozesse, was gerade auch im Hinblick auf Lernschwächere und junge Menschen mit Behinderung von besonderer Bedeutung ist. Zwei Schulen des Landkreises nehmen am landesweiten Modellversuch „Tablets im Unterricht“ teil. Interaktive Whiteboards ersetzen nach und nach die Kreidetafeln und fast alle Schulen sind bereits heute an die schnelle Datenautobahn angeschlossen. Ein weiteres Augenmerk gilt der Optimierung des Übergangs von der Schule in den Beruf. Hier nimmt der Landkreis am Modell „Regionales Übergangsmanagement“ des Landes Baden-Württemberg teil, in das der bisherige „Runde Tisch Übergang Schule-Beruf“ mündet. Damit einher geht der neue Bildungsgang „Ausbildungsvorbereitung dual“ mit dem Einsatz von Begleitern an den Beruflichen Schulen. Innovativ ist auch das „Zwei-Säulen-Modell“, das die Berufswegeplanung und die Schulsozialarbeit abdeckt. Wichtig ist dabei, wohnortnah und im nördlichen wie südlichen Landkreis eine berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) anbieten zu können. Hier brachte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Hoffnung zum Ausdruck, dass mit der Versuchsphase, die in Karlsruhe-Durlach angesiedelt ist, die Gartenschule zusammen mit dem Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen eine eigene BVE bekommt. Der neue Schulentwicklungsplan soll künftig im Fünf-Jahres-Rhythmus fortgeschrieben werden, nachdem zuvor eine Evaluation stattgefunden hat. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel berichtete in diesem Zusammenhang vom Modellvorhaben „Vernetzung digitaler Zukunft in Modell-Landkreisen, das am Vormittag per Konsortialvertrag unter Beisein von Digitalisierungsminister Strobl besiegelt wurde. Dabei handelt es sich um einen Ausfluss aus dem Wettbewerb „Digitale Landkreise@bw“, aus dem der Landkreis Karlsruhe zusammen mit vier weiteren Landkreisen als Preisträger hervorging. „Mit Hilfe dieses Programms entwickelt jeder Kreis ein Anwendungsmuster auf einem ganz unterschiedlichen digitalen Feld. Bei uns geht es um die Digitalisierung an Schulen und die Ergebnisse werden ausgetauscht und somit können alle Landkreise profitieren“, so der Landrat.

Aufgrund deutlich gestiegener Schülerzahlen an der Karl-Berberich-Schule Bruchsal wurde es notwendig, die Schulbezirke für die Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren (SBBZ) mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung neu festzulegen. Hintergrund ist, dass die Qualität des pädagogischen Konzepts eines SBBZ nur bis zu einer gewissen Schülerzahl gewährleistet ist und die Karl-Berberich-Schule auch nach Abschluss der anstehenden Umbau- und Sanierungsarbeiten nicht mehr als 120 bis 130 Schülerinnen und Schüler aufnehmen kann. Deshalb wurde ein Teil des bisherigen Schulbezirks der Karl-Berberich-Schule – die Ortsteile Bruchsal-Untergrombach, Graben-Neudorf und der Philippsburger Ortsteil Huttenheim dem Schulbezirk der Hardtwaldschule in Karlsruhe-Neureut zugeteilt.