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Suchtprävention in Schulen

Die Schule gilt neben dem Elternhaus und der Peergruppe als wichtigste Sozialisationsumgebung für Heranwachsende. Daher eignet sich der schulische Kontext für Suchtprävention besonders. Im Rahmen der kommunalen Suchtprävention unterstützen wir deshalb die Schulen im Landkreis Karlsruhe bei der Entwicklung und Etablierung eines suchtpräventiven Rahmens. Unser Ziel dabei ist die Entwicklung eines individuell auf die jeweilige Schule abgestimmten Konzepts zur Suchtprävention in Verbindung mit einem wachsamen Schulsystem und einer engagierten Schulleitung, welche Suchtprävention und Jugendschutz als festen, relevanten Bestandteil in ihrem Schulalltag betrachten.

Peer-to-Peer - Schülermultiplikatorenseminare

Das Peer-to-Peer-Programm bietet Schulungen für Schüler/-innen zur „Suchtprävention auf Augenhöhe“. Die Suchtprävention vor Ort wird demnach aktiv mit Schüler/-innen gestaltet und durchgeführt.

Das Landratsamt unterstützt die Peer-Begleiter/-innen aus den Schulen mit fachlichem Input in regelmäßigen Austauschtreffen. Wir freuen uns darauf, weitere Peergruppen auszubilden. Gerne kommen wir hierfür an die weiterführenden Schulen, um unser Konzept gemeinsam mit den Suchtberatungsstellen vor Ort vorzustellen und individuell abzustimmen.

FASD - Präventionsnetzwerk „Kein Alkohol in der Schwangerschaft“

Immer noch kommen jährlich circa 12.000 Säuglinge mit alkoholbedingten Schädigungen, den sogenannten fetalen-Alkoholspektrum-Störungen (FASD), zur Welt.

Um die Folgen von mütterlichem Alkoholkonsum in der Schwangerschaft auf Kinder vorzubeugen, wurde ein FASD-Fachkräftenetzwerk mit Unterstützung der Frühen Hilfen, den Suchtberatungsstellen und Gynäkologinnen von der Ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung e.V. im Landkreis Karlsruhe eingerichtet. Zudem bietet eine FASD-Fachberaterin Präventionsveranstaltungen in Schulen und Fachvorträge an, die über das Budget der Suchtbeauftragten finanziert werden.

Am 27.10.2021 fand ein Fachabend zum Thema „FASD– eine Herausforderung im Alltag“ statt. Gemeinsam mit Expertinnen haben wir uns mit den Fragestellungen beschäftigt:

Was ist FASD?

Wie zeigt sich diese Krankheit? Wie erkenne ich FASD?

Was können wir für die betroffenen Kinder und Jugendlichen tun?

Wie können Frauen unterstützt werden, keinen Alkohol in der Schwangerschaft zu trinken?

Im Anschluss an die Fachvorträge unseres Netzwerks gab es ausreichend Zeit für Fragen und Austausch mit den TeilnehmerInnen.

Teilgenommen haben 25 interessierte Fachkräfte aus unterschiedlichsten Bereichen wie dem Jugendamt, Gesundheitsamt, Adoptionsberatung, freie Jugendhilfe, Schulsozialarbeit, VertreterInnen der Gemeinden und weitere.

Die Veranstaltung fand online über zoom statt.

Weitere Informationen zu unserem Präventionsnetzwerk und den Kooperationspartnern finden Sie in den angeführten Links und unserem Flyer.

Prevent by Landkreis Karlsruhe

Durch "Prevent by Landkreis Karlsruhe" entsteht ein weiterer wertvoller Baustein zur Suchtprävention innerhalb des Rahmenprogramms „Wegschauen ist keine Lösung“. Das in Kooperation mit dem Hochseilgarten Gate e. V. konzipierte Programm setzt sich zum Ziel, den Schulen des Landkreises Karlsruhe ein modernes und spannendes Präventionsangebot zum Thema Sucht anzubieten.

Der Hochseilgarten Gate arbeitet seit 1999 mit einem Konzept, das es Gruppen ermöglicht, gemeinsam Aufgaben zu lösen und daran zu wachsen. Durch die erlebnispädagogisch orientierte Arbeit soll die Gruppe selbst als auch jeder Einzelne Grenzen erkennen, eigene Potenziale entdecken und dadurch im Selbstbewusstsein gestärkt werden.

Das Angebot Prevent by Landkreis Karlsruhe ist darauf ausgelegt, für die Schulklassen einen Mehrwert zu generieren, der weit über die Veranstaltung an sich hinausgeht. Die Suchtprävention steht hierbei im Vordergrund. Alle Aufgaben und Übungen sind darauf abgestimmt und werden anschließend dahingehend reflektiert. Es handelt sich um ein nachhaltiges Präventionsprogramm, in dem die Möglichkeit für lehrreiche und erlebbare Erfahrungen geschaffen wird. Die TeilnehmerInnen lernen, ihr individuelles Risikoverhalten besser einzuschätzen und selbstbewusster mit möglichen Risikosituationen hinsichtlich des Substanzkonsums umzugehen.

Das Programm "Prevent by Landkreis Karlsruhe" soll junge Menschen in Bezug auf sich, aber auch auf ihre Umgebung für einen kritischen Umgang mit Suchtmitteln sensibilisieren und handlungsbezogen aufklären. Zusätzlich zum erworbenen Wissen und den gemachten Erfahrungen, sollen die SchülerInnen im Rahmen einer anschließenden 'Kreativarbeit' ihre Erfahrungen und Eindrücke sowohl individuell als auch gemeinschaftlich reflektieren. Ziel ist es, dass die Jugendlichen ihr eigenes Konsumverhalten hinterfragen und gegebenenfalls auch MultiplikatorInnen an ihren Schulen für andere Jugendliche werden. Somit kann sich im Idealfall aus „Prevent by Landkreis Karlsruhe“ eine Gruppe neuer Peers an den Schulen entwickeln.

Stufenplan Essstörung

Die Präventionsbeauftragten von Stadt und Landkreis Karlsruhe, Fachkräfte vom Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung sowie von der Beratungs- und Informationsstelle bei Essstörungen (BESS) haben gemeinsam einen Stufenplan als Leitfaden zum Vorgehen bei Essstörungs-Verdachtsfällen an Schulen entwickelt. Er richtet sich an Lehrkräfte, Pädagoginnen und Pädagogen sowie Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter und soll Sicherheit vermitteln und Kompetenzen im Umgang mit Essstörungen aufbauen.

Ziel ist, Schulen mit Hilfe dieses Leitfadens zu einem handlungssicheren System im Umgang mit Essstörungen zu machen, welches die gezielte Früherkennung der Problemstellung ermöglicht und zum Wohle der Kinder und Jugendlichen agiert.

Stufenplan: Handlungsleitfaden und Begleitung bei Suchtmittelkonsum an Schulen

In allen sozialen Systemen brauchen pädagogisch Verantwortliche Regeln und Vereinbarungen, wie sie mit Suchtmittelkonsum Jugendlicher umgehen. Je klarer dieser Umgang und die Kommunikation hierüber definiert sind, desto besser kann auf positive Weise damit umgegangen werden. Der Stufenplan soll Verantwortliche in Schulen befähigen, kompetent und handlungssicher mit konsumierenden Schüler/-innen umzugehen. Rektor/-innen, Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter/-innen erhalten Unterstützung bei der Etablierung des Konzeptes in den Schulalltag und Coaching zu Einzelfällen.

Theaterprojekt #constantcraving

Trainer-to-Teacher - Lehrermultiplikatorenseminare

Lehrermultiplikatorenseminare sollen Lehrer/-innen dabei unterstützen, Suchtgefährdungen von Schüler/-innen zu erkennen und adäquat darauf zu reagieren. Wir unterstützen dabei, die für die jeweils interessierte Schule richtige, praxisnahe Suchtprävention zu entwickeln und festzuschreiben, damit die Fachkräfte konstruktiv mit Suchtgefahren und -problematiken an ihrer Schule umgehen können. Inhaltlich geht es dabei u.a. um die Hintergründe und Wirkungen von Suchtmitteln, Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes, Umgang mit Gefährdeten und die Frage, wie ich als Fachkraft adäquat reagieren kann.