Gründung des Klosters Frauenalb
um 1190
Gründung Benediktiner-Kloster als „Marienzell“ (Cella Sancta Maria) durch Eberhard III. von Eberstein und seiner Mutter Uta – gedacht für adelige Stiftsdamen
Über viele Jahrhunderte hinweg wurde die Zeit um 1135 als Gründungsdatum Frauenalbs angesehen, wie die um 1566 vollendete sogenannte Zimmersche Chronik berichtet. Danach soll Graf Berthold von Eberstein, durch eine gespenstige Erscheinung beeindruckt, gelobt haben, ein Frauenkloster, Frauenalb genannt, zu gründen. Dieser Bericht, rund 400 Jahre nach diesem angeblichen Ereignis geschrieben, trägt deutlich sagenhafte Züge und steht mit den inzwischen bekannten historischen Tatsachen nicht in Einklang. Sicher hingegen ist, dass von der erstmals 1085 erwähnten Burg (Alt-) Eberstein, das gleichnamige Grafengeschlecht im Kraichgau, in der Ortenau und entlang der Alb seinen Besitz ausbauen konnte und 1148 das Zisterzienserkloster Herrenalb gründete.
Wann genau Marienzell, wie Frauenalb noch lange in den Quellen genannt wurde, gegründet worden ist, bleibt unklar, doch wird heute die Zeit um 1190 angenommen. Urkundlich gesichert ist eine Gründung zwischen 1158 und 1192. Die Begründung eines adeligen Stifts für weibliche Mitglieder aus der eigenen oder mit diesen verbundenen Familien bedeutet für diese eine materielle Absicherung in standesgemäßer Weise, für den Stifter hohes Ansehen und für das Kloster eine Vermehrung des Besitzes.
1193 wurde das Kloster in der Bulle von Papst Coelestin III. erwähnt.