Struktureller Kinder- und Jugendschutz
Der Kinder- und Jugendschutz nimmt in erster Linie die Interessen von Kindern und Jugendlichen wahr. In dieser Funktion vertritt er die berechtigten Anliegen der heranwachsenden Generation.
Inhalt des Kinder- und Jugendschutzes ist es, kontinuierlich die gesellschaftliche Entwicklung und die Lebensbedingungen der Kinder und Jugendlichen zu beobachten und zu analysieren. Nur so ist es möglich, drohende Gefahren für die Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit bereits im Ansatz zu erkennen und entsprechende Präventionsmaßnahmen einzufordern und durchzuführen.
Durch politische Forderungen in den Bereichen Städte-, und Wohnraumplanung, Verkehrsplanung, Umweltschutzgesetzgebung, aber auch der Gestaltung des Freizeitmarktes muss der Kinderschutz mit dazu beitragen, Lebensinteressen und positive Entwicklungschancen langfristig zu sichern. Darüber hinaus setzt sich der Kinder- und Jugendschutz für eine Erziehung zur Demokratie und Mündigkeit der Kinder und Jugendlichen ein. Sie sollen lernen, für sich zu sprechen und ihre Interessen und Bedürfnisse gegenüber den politischen und wirtschaftlichen Verantwortlichen in unserer Gesellschaft angemessen zu vertreten.
Dabei begreift der Kinder- und Jugendschutz nicht alle Phänomene abweichender und alternativer Verhaltensweisen als schädliche Normverletzung oder Störung des Gesellschaftssystems. Er betrachtet sie auch als einen Versuch der konstruktiven Auseinandersetzung mit den gültigen Norm- und Wertvorstellungen.
Insofern unterstützt der Kinder- und Jugendschutz als Anwalt der Jugendlichen diese Auseinandersetzung, um deren kreatives und innovatives Potenzial zu nutzen, gleichzeitig jedoch destruktiven, aggressiven und gewalttätigen Verhaltensweisen vorzubeugen.