Entsorgung von BodenaushubVermeidungsstrategien und Erhöhung der Kreiserdaushubdeponie in Karlsbad-Ittersbach im Kreistag Die Entsorgung von Bodenaushub stellt die Kommunen vor Herausforderungen. Der Landkreis Karlsruhe soll deshalb die Städte und Gemeinden bei der Ausarbeitung von Vermeidungsstrategien unterstützen. Das Vorhaben, die Kreiserddeponie in Karlsbad-Ittersbach zu erhöhen, um zusätzliche Deponiekapazitäten zu schaffen, soll weiterverfolgt werden. Das beschoss der Kreistag in seiner Sitzung am 18. November in der Sport- und Kulturhalle Ubstadt-Weiher. Die Entsorgung von Bodenaushub ist in Deutschland weitgehend privatwirtschaftlich organisiert. Auch im Landkreis Karlsruhe wird der ganz überwiegende Teil der nicht mit Schadstoffen verunreinigten Erde verwertet, was auch Vorrang vor einer öffentlichen Beseitigung hat. Dennoch werden zwischen 15 und 20 Prozent des anfallenden Aushubs auf Deponien abgelagert. Die Aufgabe der Entsorgung ist aktuell auf 14 Städte und Gemeinden im Kreis übertragen. Während die Erdaushubdeponien in Bretten-Sprantal, Oberderdingen-Flehingen, Oberhausen-Rheinhausen, Pfinztal und Ubstadt-Weiher noch über ausreichend Kapazitäten verfügen bzw. Erweiterungen geplant sind, können in Kraichtal-Oberöwisheim nur noch sehr geringe Mengen abgelagert werden. Die Deponie in Gondelsheim wird gegen Ende des Jahres verfüllt sein. Der Kreistag hat deshalb die Landkreisverwaltung beauftragt, die Städte und Gemeinden, denen die Entsorgung von Bodenaushub als eigene Aufgabe übertragen wurde, bei der Schaffung zusätzlicher Deponiekapazitäten zu beraten. Für die restlichen 18 Kommunen betreibt der Landkreis die Kreiserddeponie in Karlsbad-Ittersbach. Ihre Kapazität reicht bei der Anlieferung von Erdaushub in den bisherigen Mengen noch etwa für fünf Jahre aus. Mit einer Erhöhung des Deponiekörpers um 18 Meter können weitere Kapazitäten für etwa zehn Jahre geschaffen werden, wofür sich der Kreistag aussprach. Da die Vermeidung bzw. Wiederverwendung von Bodenaushub vor Ort nicht nur der ökologisch sondern auch wirtschaftlich sinnvollste Weg ist, beauftragte der Kreistag die Landkreisverwaltung, die Bürgermeisterämter bei der Entwicklung von Vermeidungsstrategien zu unterstützen. So soll bei der Ausweisung von Baugebieten bzw. bei der Durchführung von Baumaßnahmen noch häufiger ein sogenannter Erdmassenausgleich vorgenommen werden. Dafür soll ein Erfahrungsaustausch auf Gemeindeebene organisiert werden. Von der Überlegung, zusätzliche Annahmestellen für kleinere Erdaushubmengen im Landkreisgebiet einzurichten, um diese gesammelt zu verwerten, nahm das Gremium vorerst Abstand. Diese Lösung würde unter den derzeitigen Marktbedingungen für die Anliefernden mehr kosten als das Entsorgen auf einer Deponie, weshalb zu erwarten wäre, dass ein solches Angebot nicht bzw. kaum genutzt würde. |
19.11.2021 |