Tuberkulose-Fürsorge
Tuberkulose ist weltweit eine der bedeutendsten Infektionskrankheiten. Glücklicherweise ist die Gefahr einer Ansteckung in Deutschland, wie in den meisten westlichen Industriestaaten, eher gering. In der Bundesrepublik erkranken von 100.000 Personen jährlich weniger als 20 an einer Tuberkulose. Der internationale Reiseverkehr und die weltweit zunehmenden Flüchtlingsströme spielen eine bedeutende Rolle bei der grenzüberschreitenden Verbreitung der Tuberkulose.
Der Tuberkuloseerreger wird durch sogenannte Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten, Lachen oder Niesen übertragen. Die Behandlung erfolgt durch spezielle Medikamente und ist weltweit standardisiert. Häufig nimmt die Tuberkulose einen schleichenden Verlauf mit wenig Beschwerden und ist daher besonders tückisch. Wird die Behandlung zu kurz oder inkonsequent durchgeführt, droht die gefürchtete Resistenzentwicklung der Bakterien, das bedeutet, die eingesetzten Medikamente werden unwirksam.
Aufgabenschwerpunkte der Tuberkulosebekämpfung beim Gesundheitsamt
- Information von neuerkrankten Personen und deren Familien über die Erkrankung sowie die Art und Dauer der Behandlung, Beratung und Unterstützung bei sozialmedizinischen Fragen und Problemen
- Veranlassung notwendiger Umgebungsuntersuchungen zum Ausschluss weiterer Tuberkuloseerkrankungen oder sogenannter "stummer" Bakterienausscheider in der Umgebung eines Patienten mit Tuberkulose
- Untersuchung von Personengruppen, die ein erhöhtes Risiko für eine Tuberkuloseinfektion haben, wie beispielsweise Menschen ohne festen Wohnsitz oder Zuwanderer (Flüchtlinge, Asylbewerber)
- Erfassung und statistische Aufarbeitung der regionalen Erkrankungsfälle, diese Daten werden nach dem Infektionsschutzgesetz in ein bundes- und europaweites Meldenetz zur Überwachung des Infektionsgeschehens eingespeist.