Sprungziele
Seiteninhalt

Neubau des Heinrich-Wetzlar-Hauses in der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee im Beisein von Justizministerin Marion Gentges eröffnet

Neue Perspektive für straffällig gewordene Jugendliche

Beim Spatenstich für das Heinrich-Wetzlar-Haus im Sommer 2021 versprach Landrat Dr. Christoph Schnaudigel, dass das neue Gebäude Ende 2022 oder Anfang 2023 bezugsfertig sein würde. Und er hielt Wort: Am Montag, 19. Dezember, fand - bei deutlich kälteren Temperaturen - die Einweihungsfeier statt. "Dieses besondere Angebot in der Jugendeinrichtung Schloss Stutensee ist oftmals die letzte Chance für straffällig gewordene junge Männer im Alter von 14 und 18 Jahren, ihr Leben neu auszurichten. Es stand für alle Beteiligten außer Frage, das Vorzeigeprojekt nicht weiterzuführen, ein Neubau war aufgrund des Alters des bisherigen Gebäudes allerdings notwendig geworden“, begrüßte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel die Gäste, insbesondere die Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges.

Er freute sich gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Einrichtung, Jens Brandt, dass die Ministerin nach dem Spatenstich auch zur Eröffnung gekommen war. „Ein tolles Zeichen für die Bedeutung der Einrichtung und natürlich auch eine große Wertschätzung für die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, dankten beide Ministerin Marion Gentges für ihr Kommen. Die beiden Landtagsabgeordneten Ulli Hockenberg, CDU, und Dr. Christian Jung, FDP, unterstrichen mit ihrer Teilnahme ebenfalls den Wert der Einrichtung für das Land Baden-Württemberg.

Eine intensive pädagogische Betreuung bis hin zur Möglichkeit, einen Schulabschluss zu machen ist aus Sicht der Beteiligten die beste Vorbeugung, weiter in die Kriminalität abzugleiten. Die durchschnittliche Auslastung über 95 % der 14 vorhandenen Plätze belegt die Notwendigkeit des Angebots. „Das Heinrich-Wetzlar-Haus leistet einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung der Jugendkriminalität. Denn es genügt nicht, jugendliche Straftäter konsequent zu verfolgen und zu bestrafen. Wir müssen zugleich ihnen frühzeitig und zielgerichtet Chancen und Hilfsangebote für ein künftiges straffreies Leben eröffnen und genau da setzt das Heinrich-Wetzlar-Haus an,“ so Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges. „Aus diesem Grund ist es als in Baden-Württemberg einzige Einrichtung zur Vermeidung von Untersuchungshaft so wichtig für unser Land.“

Geschäftsführer Jens Brandt erinnerte an den Erziehungsgedanken des Gründers Dr. Heinrich Wetzlar. „Er glaubte immer an die Jugendlichen und seine Mitarbeitenden und stand für Zuversicht und Hoffnung. Und so wird auch das neue Gebäude in Gedenken an ihn wieder Heinrich-Wetzlar-Haus genannt werden und weiterhin für Zuversicht und Hoffnung stehen.“

Ein weiterer Grund zur Freude war, dass sowohl der Zeitplan als auch der Kostenrahmen von 6,7 Millionen Euro eingehalten werden konnte. Alles anders als selbstverständlich bei den aktuellen Lieferschwierigkeiten und Preissteigerungen, wie auch der verantwortliche Architekt Roger Strauß betonte. Geschäftsführer Jens Brandt führte die Gäste im Anschluss durch das neue Gebäude, darunter auch die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags Sven Weigt, CDU/Junge Liste, Markus Rupp, SPD, Inge Ganter, Bündnis 90/Die Grünen und Willy Nees, FDP sowie als Vertreterin der Freien Wähler die Stutenseer Oberbürgermeisterin Petra Becker.

19.12.2022