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Moorbirke als Baum des Jahres symbolisch in Stutensee gepflanzt

Landrat und Oberbürgermeisterin setzen Zeichen für die Bedeutung der heimischen Wälder

Die heimischen Wälder sind einem elementaren Wandel unterzogen: Steigende Temperaturen und vor allem die zunehmende Trockenheit machen vielen Baumarten massiv zu schaffen. Dies trifft auf die Moorbirke in besonderem Maße zu, die auf die stark bedrohten Lebensräume der Moore und den nassen Standorten wie beispielsweise in der sogenannten Kinzig-Murg-Rinne im Landkreis Karlsruhe spezialisiert ist.

„Die Moore gehen mit besorgniserregender Geschwindigkeit zurück. Damit verlieren wir einzigartige Ökosysteme und wichtige CO2- und Wasserspeicher. Die Moorbirke ist Sinnbild für diese negative Entwicklung und wurde daher zum Baum des Jahres gewählt, um dem Schutz der Moore mehr Bedeutung beizumessen“, erläuterte Forstamtsleiter Martin Moosmayer. „Die Birken-Mischwälder sind vor allem auch für den Waldnaturschutz wichtig. Eine Vielzahl von unterschiedlichsten Tier- und Pilzarten ist auf die Moorbirke spezialisiert oder lebt sogar in enger Symbiose mit ihr“, ergänzte Forstrevierleiterin Sandra Anselment.

Beide griffen zusammen mit Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und der Oberbürgermeisterin von Stutensee Petra Becker beherzt zum Spaten, um junge Moorbirken neu zu pflanzen. Mit diesem symbolischen Akt unterstützen sie die Aktion des Kuratoriums „Baum des Jahres“, das zusammen mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald und anderen Verbänden die Baumart jedes Jahr neu festlegt.

Als Pflanzort für die Moorbirken ist der Stadtwald von Stutensee bestens geeignet. Der größte Teil liegt in der Kinzig-Murg-Rinne in der Oberrheinischen Tiefebene. In der Nacheiszeit kam es dort zu einem östlich des Rheines verlaufenden parallelen Flusssystem mit entsprechender Sedimentation. Hier finden sich feuchte bis moorige Standorte, die im Landkreis selten sind.

Die Moorbirke ist mit ihrer auffällig weißen Rinde und ihrer lichten hellgrünen Laubkrone gleichzeitig auch ein Sinnbild für den beginnenden Frühling. Als sogenannte Pionierbaumart mit großer Kältetoleranz startet sie als eine der ersten Baumarten mit dem Blattaustrieb. Sie wird daher gerne zum Ausschmücken der kirchlichen Festtage im Frühjahr wie Ostern, Himmelfahrt oder Pfingsten genutzt.

19.04.2023