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12.04.2024

Der Waldmaikäfer fliegt wieder - Das Forstamt informiert über Start des Schwärmflugs am Wochenende

Sehr früh in diesem Jahr ist der Waldmaikäfer in den Wäldern rund um Graben-Neudorf bis nach Waghäusel-Kirrlach im Landkreis Karlsruhe unterwegs. Das Forstamt im Landratsamt Karlsruhe weist zum Start des Wochenendes auf die bevorstehenden Schwärmflüge der Insekten hin. Nach vier Jahren Entwicklung als Engerlinge im Boden krabbeln die Käfer zurzeit heraus. Im nun erreichten Stadium sind die Maikäfer in ihrem langsamen und laut brummendem Flug gut zu beobachten. Durch die warme Witterung in diesem Jahr sind die Käfer so früh dran, wie zuletzt im Jahr 2011. Die erwachsenen Maikäfer schwärmen aus und stillen ihren Hunger an den frisch ausgetriebenen Blättern der Laubbäume im Hardtwald. Besonders attraktiv sind dabei die Eichen. Die Fachleute sprechen vom sogenannten Reifungsfraß der Käfer in den Laubbäumen.

Nachdem in dieser Woche schon die ersten Wald- und Feldmaikäfer bei uns in der Region unterwegs waren, ist am Wochenende mit dem eigentlichen intensiven Schwärmflug zu rechnen. „Allen Prognosen nach lässt sich dieses beeindruckende Naturschauspiel am Freitagabend und am Samstagabend in den Waldgebieten von Graben-Neudorf bis Kirrlach besonders gut beobachten“, berichtet Forstamtsleiter Martin Moosmayer.

Die Flugaktivität der Käfer wird noch rund zehn Tage anhalten, dann legen die begatteten Maikäfer-Weibchen ihre Eier wieder in die weichen Sandböden der Hardtwaldungen ab. Hierzu graben sich die Weibchen bis zu 40 Zentimeter in den Boden ein und legen zehn bis 40 Eier in einem Klumpen ab. Dieser Vorgang kann sich pro Weibchen in Abhängigkeit von Witterung und Ernährungszustand der Käfer noch ein bis zweimal wiederholen. Die Lebensdauer der Waldmaikäfer beträgt nur kurze vier bis maximal sechs Wochen.

„Im Normalfall überleben unsere Laubbäume den Reifungsfraß der Maikäfer“, so Forstamtsleiter Martin Moosmayer. Mit zunehmenden Sorgen verfolgen allerdings die Försterinnen und Förster in der Region die Populationsentwicklung der Engerlinge im Boden. Die Engerlinge sind die aus den Eiern schlüpfenden Larven. Mit steigendem Appetit auf die Baumwurzeln entwickeln diese sich in unserer Region normalerweise vier Jahre lang. „Der Wurzelfraß gerade in unseren sowieso schon geschädigten Hardtwäldern und den frisch angelegten Kulturen ist ein echtes Problem und führt zum Absterben unserer wichtigen Laubbäume“, stellt Martin Moosmayer klar. Großflächige Bekämpfungsaktionen mit Insektiziden, wie sie zuletzt 2010 noch durchgeführt wurden, sind heute nicht mehr möglich. Die natürlichen Gegenspieler der Engerlinge und der Maikäfer können hier aber regulierend wirken.

Neue Ansätze zum Schutz der Wurzeln werden in einem ersten wissenschaftlichen Projekt, dem WaldlabOR im Gemeindewald Graben-Neudorf getestet: Dieses ist abrufbar auf der Website unter https://www.waldlabor-oberrhein.de.