Die Wirtschaftspläne 2025 der Beteiligungsgesellschaften des Landkreises Karlsruhe geben Einblick in die Zukunft der Infrastruktur und sozialen Aufgaben
Wärmenetze, Wohnraum, aber auch Faktoren wie eine schnelle Internetverbindung und soziale Integration sind entscheidend für die Bedürfnisse der Einwohnerinnen und Einwohner im Landkreis Karlsruhe. In unterschiedlichen Beteiligungsgesellschaften bringt der Landkreis sich beim Aufbau und dem Erhalt geeigneter und zukunftsweisender Infrastruktur ein. Die Wirtschaftspläne hierzu für das Jahr 2025 wurden am Donnerstag, 28. November, im Verwaltungsausschuss, der im Panoramasaal der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft in Karlsruhe tagte, vorgestellt. Zunächst hat das Gremium den Haushalt 2025 für den Landkreis in seiner ersten Lesung vorberaten, den Landrat Dr. Christoph Schnaudigel in der vergangenen Kreistagssitzung eingebracht hatte. Der Entwurf wird nun in den Fachausschüssen weiter beraten.
Die Aufgabe der Umwelt- und Energieagentur (UEA) ist es, Klimaschutz, Wärme- und Energiewende, Nachhaltiges Bauen, Mobilität und Fördermittel etwa zur Unterstützung der Kommunen bei Klimaschutzprozessen und -projekten, der Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen und der Förderung regenerativer Energien voranzubringen. Der Verwaltungsausschuss ermächtigte den Landrat, in der Gesellschafterversammlung den vorgelegten Wirtschaftsplan 2025 mit Erträgen von 2,674 Millionen Euro und Aufwendungen von 2,657 Millionen Euro zu beschließen. Für das Geschäftsjahr 2025 plant die UEA unter anderem die Erstellung von Wärmepläne in 15 Landkreiskommunen, 21 Energiequartiere und Nahwärmenetzte umzusetzen sowie 22 Klimawerkstätten und verschiedene Schulprojekte und Beratungen durchzuführen. Dies soll 2025 verstärkt umgesetzt werden, um die Wärmewende auf kommunaler Ebene noch weiter zu stärken.
Um die Infrastruktur für hohe Lebensqualität geht es auch bei der Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe GmbH (BLK). Sie hat zum Ziel, jedem Einwohner des Landkreises, wo rechtlich möglich, einen leistungsfähigen Glasfaseranschluss zur Verfügung zu stellen. Die BLK entwickelt sich seit Gründung im Jahr 2014 zur „Gigabitgesellschaft“. 435 Kilometer Backbonetrassen wurden bereits zur Verfügung gestellt, über den Netzbetreiber inexio können so bereits 6.500 Kunden versorgt werden. Für das Jahr 2025 rechnet die BLK mit Erträgen in Höhe von rund 2,7 Millionen Euro. Das Gremium ermächtigte den Landrat, dem Wirtschaftsplan 2025 und der fünfjährigen Finanzplanung in der Gesellschafterversammlung zuzustimmen.
Der Verwaltungsausschuss hat sich in seiner Sitzung auch mit dem Wirtschaftsplan der Kommunalanstalt für Wohnraum im Landkreis Karlsruhe AöR befasst. Er wies den Verwaltungsrat an, diesen Plan für das Jahr 2025 mit fünfjähriger Finanzplanung festzustellen. Die Erträge und Aufwendungen liegen in Höhe von rund 16 Millionen Euro, eine Erhöhung um rund 1,4 Millionen Euro zum Vorjahr. Mieteinnahmen etwas aus den Kombimodellverträgen sowie aus Untervermietungen tragen damit der allgemeinen Kostenminimierungspflicht des Landkreises Rechnung. Für das Wirtschaftsjahr 2025 ist bei gleichbleibendem Zustrom von geflüchteten Personen prinzipiell davon auszugehen, dass die vorhandenen Wohnflächen ausreichen und sie im Zusammenspiel mit den sogenannten Kombimodellen auch den Städten und Gemeinden bei der Bewältigung der Unterbringung in der Anschlussunterbringung weiterhelfen.
Auch die Beteiligungen im Sozialbereich standen auf der Tagesordnung: Die BEQUA gGmbH leistet seit 25 Jahren integrative und inklusive Arbeit, die sich an vielfältige Zielgruppen wie Flüchtlinge, Menschen mit Behinderung und Langzeitarbeitslose richtet. Ein besonderer Schwerpunkt der BEQUA liegt auf der Förderung von Inklusion. Menschen mit Behinderung arbeiten in nahezu allen Bereichen der gemeinnützigen Gesellschaft. Die Anzahl inklusiver Arbeitsverhältnisse ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Der Plan für 2025 sieht ein Jahresergebnis von 1.540 Euro vor. Der Verwaltungsausschuss ermächtigte den Landrat, vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrates den Wirtschaftsplan mit fünfjähriger Finanzplanung in der Gesellschafterversammlung zu beschließen. Die BEQUA plant zudem bereits Nachfolgeprojekte für die Jahre 2026/2027, um ihre erfolgreichen Maßnahmen zur Beschäftigungs- und Qualifizierungsförderung langfristig fortzusetzen.
Die Jugendeinrichtung Schloss Stutensee gGmbH betreut junge Menschen mit besonderen Bedürfnissen. Die Einrichtung leistet mit einen zentralen Beitrag zur Jugendhilfe im Landkreis. Dazu gehört der Betrieb eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung, an dem derzeit 253 Schülerinnen und Schüler unterrichtet werden. Neben schulischen Angeboten unterstützt „Schloss Stutensee“ mit einer Vielzahl an Jugendhilfemaßnahmen, darunter intensivpädagogische Wohngruppen, U-Haft-Vermeidungsplätze sowie ambulante, teilstationäre und stationäre Hilfsangebote. Insgesamt stehen 560 Plätze für verschiedene Formen der Jugend- und Familienhilfe zur Verfügung. Zusätzlich fördern pädagogische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Sozialkompetenz in 34 Schulklassen im gesamten Landkreis. Der Wirtschaftsplan 2025 sieht einen Großteil der Aufwendungen für pädagogisches Personal bei einem Jahresergebnis von 40.199 Euro. Auch hier ermächtigte der Verwaltungsausschuss den Landrat dazu, diesen Plan und die fünfjährige Finanzplanung in der Gesellschafterversammlung zu beschließen.