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31.08.2023

Staatssekretärin Dr. Ute Leidig informierte sich über interkulturelles Netzwerkprojekt im Landkreis Karlsuhe

Patientinnen, Patienten und Behandlungsteams sehen sich in interkulturellen Überschneidungssituationen oft mit sprachlichen oder kulturell bedingten Herausforderungen konfrontiert, die nicht selten zu Missverständnissen und Behandlungsabbrüchen führen. Wie dieser Umstand verbessert werden kann, darüber hat sich die Staatssekretärin im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg, Dr. Ute Leidig, auf ihrer Sommertour am Mittwoch, 30. August, informiert und das Projekt der Fachstelle Gesundheit und Migration der Kreisintegrationsstelle im Landratsamt Karlsruhe besucht, welches genau diese Hürden abbauen soll.

Erster Landesbeamter Knut Bühler begrüßte die Staatssekretärin im Landkreis Karlsruhe und erläuterte das Ziel des beispielgebenden Projekts. Mit „BeGInNeR: Begegnungen im Gesundheitswesen – das Interkulturelles Netzwerk der Region Karlsruhe“ vernetzt der Landkreis die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure in der gesundheitlichen Versorgung von Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund. Es ermöglicht so eine bessere Behandlung, so Knut Bühler. Er dankte der Staatssekretärin für die Förderung des Projekts durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration.

Während des Austauschs machte sich Staatssekretärin Dr. Ute Leidig ein Bild von der projektübergreifenden Zusammenarbeit und Vernetzung der Kreisintegrationsstelle und ihren Netzwerkpartnern. „In der Tat haben viele Menschen mit Migrationsgeschichte Schwierigkeiten beim Zugang zum Gesundheitssystem in Deutschland. Hier sind wir alle gefordert, besser zu werden und Hürden abzubauen. Von der Arbeit, die Sie mit „BeGInNeR“ leisten, bin ich wirklich beeindruckt – herzlichen Dank an alle Engagierten. Ich wünsche mir, dass Sie damit viele Menschen in Baden-Württemberg inspirieren“, sagte die Staatssekretärin am Mittwoch in Karlsruhe.

Im Rahmen der „BeGInNeR“ bieten unter anderem landkreisweite Netzwerktreffen die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch des medizinisch-therapeutischen Fachpersonals sowie der Fachstelle Gesundheit und Migration. „Mit themenspezifischen Veranstaltungsformaten möchten wir Angebote schaffen, die das Verständnis für interkulturelle Unterschiede im gesundheitlichen Kontext schärfen und so für diese Gruppe der Patientinnen und Patienten sensibilisieren. Auch für die Patientinnen und Patienten selbst sollen Veranstaltungen angeboten werden, um über das Gesundheitssystem in Deutschland aufzuklären und die Perspektive des medizinischen Fachpersonals aufzuzeigen“, berichtet Nadja Rückert-Jansen von der Fachstelle Gesundheit und Migration im Landratsamt Karlsruhe. Die Kooperation mit dem DRK Kreisverband Karlsruhe e. V. zeigt sich dabei ebenfalls als sehr wertvoll für einen ganzheitlichen Ansatz.

„Neben der Bereitstellung von mehrsprachigen analogen und digitalen Arbeitshilfen und dem Start der Sprachmittlung im Gesundheitswesen für die Behandlung nicht-muttersprachlicher Patientinnen und Patienten unterstützt das Interkulturelle Netzwerk in enger Kooperation mit der Ärzteschaft Karlsruhe auch geflüchtete Ärzte und Ärztinnen unter anderem erfolgreich bei der Praktikums- bzw. Beschäftigungssuche. So unterstützen wir die Begegnung im Gesundheitswesen und die interkulturelle Öffnung auf verschiedenen Ebenen“, erklärt Azita Dastan von der Fachstelle weiter.

Der mittlerweile selbstständige Zahnarzt Emad Ghossen aus Syrien kennt die Problematik. Er hat den langen Weg zur Approbation in Deutschland selbst durchlaufen und unterstützt als Gesundheitslotse und Mitglied der „BeGInNeR“ unter anderem auf dem Weg zur beruflichen Anerkennung der geflüchteten Ärztinnen und Ärzte im Landkreis Karlsruhe: „Meinen Kolleginnen und Kollegen zu helfen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Ich habe selbst diese bürokratischen Wege mit all ihren Hürden erlebt und freue mich darüber, Mut zu machen.“

Bei Interesse für das Projekt „BeGInNeR“ stehen die Programmverantwortlichen Azita Dastan und Nadja Rückert-Jansen telefonisch unter 0721 936-72760 bzw. -77639 sowie per Mail an amt33.gesundheitundmigration@landratsamt-karlsruhe.de zur Verfügung.