Satellitenkommunikationstechnik
Bei einem Ausfall der regulären Informations- und Kommunikationsstrukturen aufgrund von Großschadenslagen, Krisen und Katastrophen steht durch den flächendecken Einsatz von Satellitenkommunikationstechnik im Landkreis Karlsruhe eine gehärtete Alternative zur Verfügung.
Diese erstreckt sich sowohl auf die Kommunikation zwischen dem Verwaltungsstab mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe sowie den umliegenden Stadt- und Landkreisen (Mittlere Netzebene), als auch auf die Kommunikation mit den Ortspolizeibehörden bzw. Stäben für außergewöhnliche Ereignisse in den kreisangehörigen Gemeinden (Untere Netzebene).
Übersicht Kommunikationsstrukturen im Landkreis Karlsruhe:
Kommunikation |
Administrativ-organisatorisch |
Operativ-taktisch |
Primär |
1-zu-1: Telefonie 1-zu-n: Mail |
1-zu-1: - 1-zu-n: Digitalfunk BOS |
Sekundär | 1-zu-1: - 1-zu-n: - |
1-zu-1: Telefonie 1-zu-n: Mail |
Redun danz |
1-zu-1: - 1-zu-n: SATKOM / REDCOM |
1-zu-1: - 1-zu-n: 4m-Band Analogfunk |
Eine Ausstattung der operativ-taktischen Aufgabenträger (Feuerwehren Hilfsorganisationen) in den einzelnen, kreisangehörigen Kommunen ist in der Regel nicht indiziert, obgleich der Führungsstab des Bevölkerungsschutzes sowie die Integrierte Leitstelle Karlsruhe in die Kommunikationsstruktur der administrativ-organisatorischen Akteure angebunden sind.
Die SATKOM-Ausstattung im Landratsamt Karlsruhe sowie in der Integrierten Leitstelle Karlsruhe wurden im Wesentlichen durch die finanzielle Förderung der Europäischen Union (EU) mittels des Programms zur Förderung der europäischen territorialen Zusammenarbeit, INTERREG V Oberrhein, ermöglicht.
An 25 Standorten in der Oberrheinregion wurden im federführend durch das Regierungspräsidium Karlsruhe angestoßenen INTERREG-Projektes „Sicherstellung der grenzüberschreitenden Kommunikation im Krisenfall“ ortsfeste Satellitenkommunikationsanlagen bei verschiedenen Akteuren installiert.
Hierzu gehören mehrere Landratsämter, Leitstellen und Oberbehörden auf baden-württembergischer sowie rheinland-pfälzischer Seite (unter anderem Landratsamt Karlsruhe, Landratsamt Rastatt, Stadt Karlsruhe, Kreisverband Germersheim und viele mehr), die Feuerwehren (Service d’incendie et de secours) sowie Präfekturen der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin und einige Akteure aus der Schweiz.
Neben der Beschaffung und Installation der Satellitenkommunikationsanlagen war auch die Entwicklung eines grenzüberschreitenden Kommunikationskonzeptes, die Schulung der Mitarbeiter und die Durchführung von länderübergreifenden Übungen unter Beteiligung aller Projektpartner Teil des Projektes. Die gemeinsamen Schulungen und Übungen haben das Ziel, die Zusammenarbeit der Krisenstäbe und der Behörden zu fördern, zu festigen und auszubauen, ganz gemäß dem Slogan von INTERREG V Oberrhein: „Der Oberrhein wächst zusammen: mit jedem Projekt“.