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19.10.2023

Versorgungsansätze bei Menschen mit Demenz im Quartier standen im Mittelpunkt der fünften Kommunalen Pflegekonferenz

Zur fünften kommunalen Pflegekonferenz des Landkreises Karlsruhe unter dem Motto „Zusammen pflegt man weniger allein…“, trafen sich am Mittwoch, 18. Oktober im Bürgerhaus Malsch über 100 Teilnehmende aus Vertretungen der Stadt- und Gemeindeverwaltungen, Fachkräfte, die Kranken- und Pflegekassen sowie ehrenamtliche Initiativen. Gemeinsam widmeten sie sich dem Thema Demenz, um Ansätze für die Begleitung und Versorgung der Betroffenen und ihren Angehörigen zu entwickeln.

„Jeder einzelne von uns ist aufgefordert seinen Beitrag für ein gelingendes Miteinander zu leisten, indem wir einander wahrnehmen, auf einander achtgeben und im Bedarfsfall Unterstützung anbieten, damit wir in unserem Sozialraum trotz des demografischen Wandels, Fachkräftemangels und dem zunehmenden Wegfall familiärer Unterstützung gut alt werden können“, so Knut Bühler, erster Landesbeamter, in seiner Begrüßung. Wie wichtig soziale Kontakte für Menschen mit Demenz sind, stellte auch Ulla Reyle vom Institut für Gerontologie und Supervision aus Tübingen in ihrem Impulsvortrag Leben mit dem Un“verständlichen“: Menschen mit Demenz neu verstehen und begleiten, dar. Den Teilnehmenden zeigte sie auf, welche Rahmenbedingungen benötigt werden, um vulnerablen Gruppen ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft zu sichern. Gemeinsam leiteten die Anwesenden Handlungsmöglichkeiten für Städte, Gemeinden und die Pflege ab und überdachten bisherige Strukturen. Aufbauend auf diesen Vortrag gab Ute Hauser, Geschäftsführerin der Alzheimer Gesellschaft Baden-Württemberg, den Anwesenden einen Einblick in das Curriculum zur ehrenamtlichen Erstbegleitung der deutschen Alzheimer Gesellschaft. Denn „nach der Diagnose brauchen Menschen mit Demenz in der Regel noch keine Pflege oder Betreuung, sondern eine individuelle, ressourcenorientierte Begleitung“, so Hauser.

Mit dem Slogan “Umsonst geht es nicht – aber es ist nicht umsonst“ eröffnete Frau Preuss vom Seniorenbüro der Stadt Viernheim Ihren Vortrag zu den Handlungsmöglichkeiten für Kommunen in Zeiten des demografischen Wandels und ging insbesondere auf die Rathausgespräche: Pflegenden Angehörigen von Menschen mit Demenz eine Stimme geben, ein, die die Stadt 2021 gemeinsam mit dem Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg durchführte. Weitere Best Practice Beispiele wie Lebenslang Musik von dem Sozialunternehmen Lebenslang Lebendig Mensch und des Demenz Support Stuttgart mit dem Projekt: Mit Videobotschaften herausforderndes Verhalten meistern, zeigten neue Wege auf, um die Teilhabe und Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu stärken und die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Am Markt der Möglichkeiten konnten sich die Teilnehmenden in der Pause über zahlreiche weitere Angebote informieren und die Zeit zum Austausch nutzen. Sozialdezernentin Margit Freund schloss die Veranstaltung und ermutigte dazu, die neu gewonnenen Eindrücke in die jeweilige Praxis und das eigene Umfeld zu tragen.