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Der Landkreis Karlsruhe erarbeitet ein neues Konzept für die Hardtwaldschule

Zusätzlicher Raumbedarf aufgrund steigender Schülerzahlen steht am derzeitigen Standort nicht zur Verfügung

Der Platz in der Hardtwaldschule in Karlsruhe-Neureut wird knapp. Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Schülerzahlen. Um dem Bedarf künftig gerecht zu werden, arbeitet der Landkreis Karlsruhe an einer Neukonzeption der Schule. In seiner Sitzung am Donnerstag, 6. Juli, in der Ravensburghalle in Sulzfeld hat der Kreistag die Verwaltung damit beauftragt, eine Machbarkeitsstudie für eine vollständige oder teilweise Verlagerung der Hardtwaldschule an den Standort in Linkenheim-Hochstetten durchzuführen. Zudem beschloss das Gremium, nach einer geeigneten Interimslösung zu suchen.

An der Hardtwaldschule, deren Schulträgerschaft gemeinsam in einem Schulverbund von Stadt und Landkreis Karlsruhe getragen wird, stagnierten lange Zeit die Schülerzahlen. Währenddessen wurde das Stammgebäude in der Moldaustraße in Karlsruhe Neureut umfassend saniert und zum Schuljahr 2021/22 fertiggestellt. Über die vergangenen fünf Jahren sind die Schülerzahlen aber bis zu 43 Prozent angestiegen. Zum Schuljahr 2023/24 werden 89 Schülerinnen und Schüler erwartet. Hinzu kommt die Neueinrichtung eines eingruppigen Schulkindergartens. Der Handlungsbedarf wurde groß, so dass der Verwaltungsausschuss des Kreistags die Verwaltung beauftragt hatte, die Möglichkeit eines Erweiterungsbaus bei der Stammschule zu prüfen und zeitgleich Standorte für eine Außenstelle oder einen kompletten Umzug zu suchen. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie sollen drei Varianten geprüft werden: der Bau einer Außenstelle jeweils mit und ohne Schulkindergarten und eine vollständige Verlagerung der Hardtwaldschule.

Bis dahin werden im Schuljahr 2023/24 sieben Klassen in den Räumen der Stammschule untergebracht. Drei Klassen sind in der Südschule, vier Klassen werden im Interim auf dem Waldsportplatz in Neureut-Kirchfeld untergebracht. Da auch die Ludwig Guttmann Schule dort Räume im Interim nutzt, entsteht der Bedarf zusätzlicher mobiler Einheiten. Die Baugenehmigung für das Interim endet im August 2024. Gespräche mit der Stadt Karlsruhe für eine dreijährige Verlängerung laufen. Der Schulkindergarten der Hardtwaldschule kann zum Schuljahr 2023/2024 zunächst im Schulkindergarten „Kieselsteine“ der Stadt Karlsruhe in der Nordstadt unterkommen.

Da es sich derzeit lediglich um Übergangslösungen handelt, sucht der Landkreis nach langfristigen Alternativen. Mit einem Erweiterungsbau auf dem Gelände Moldaustraße 37 kann der zusätzliche Raumbedarf aber nicht vollständig gedeckt werden. Im Rahmen einer Abfrage der benachbarten Gemeinden wurde eine bebaubare Fläche in Linkenheim-Hochstetten angeboten, die geeignet und relativ kurzfristig verfügbar ist. Dieses liegt angrenzend an das Schulzentrum Linkenheim, sodass auch zukünftig gemeinsame Projekte möglich werden. Das Areal liegt zentral innerhalb der Gemeinde, Parkplätze sind vorhanden sowie auch eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr und Nahversorgungsangebote. Das Gelände wurde von der Landkreisverwaltung bereits gemeinsamen mit der Gemeinde besichtigt und für sehr geeignet eingeschätzt.

Neben einer kompletten Verlagerung der Hardtwaldschule bestünde ebenso die Möglichkeit, die Grundstufe in Neureut zu belassen und die Schülerinnen und Schüler ab der Hauptstufe in Linkenheim-Hochstetten zu unterrichten, wo auch der Schulkindergarten errichtet werden könnte. Das Ziel der Schulleitung ist es, eine Intensivkooperation mit einer Kindertagesstätte im Einzugsbereich der Schule einzugehen. Hierdurch könnte der Inklusionsgedanke durch frühzeitige Kontakte behinderter und nichtbehinderter Kinder gestärkt werden.

07.07.2023