Das Landratsamt Karlsruhe richtet seine Personalstrategie an die Anforderungen der modernen Arbeitswelt aus

Eine nachhaltige Personalstrategie spielt für die Aufgaben und Entwicklungen der Verwaltungsarbeit eine tragende Rolle. Um den Bedarf auch in Zeiten des demographischen Wandels, des Arbeits- und Fachkräftemangels und großer gesellschaftspolitischer Herausforderungen decken zu können, ist es wichtig, die Prozesse zu beobachten und anzupassen. Dem Verwaltungsausschuss wurde in seiner Sitzung, die am Donnerstag, 20. April, im Lichthof der Badischen Versicherungen in Karlsruhe stattfand, daher die sechste Fortschreibung des Personal- und Organisationsberichtes vorgelegt. Dieser betrachtet für das Landratsamt Karlsruhe nicht nur die Entwicklungszahlen zu Stellen und Beschäftigten und Auswertungen zur Altersstruktur, sondern auch die interne und externe Fluktuation.

„Die Brisanz wird daran deutlich, dass die Landkreisverwaltung in den nächsten fünf Jahren absehbar rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verlassen werden. Da auf übergeordneter Ebene keine erkennbaren Fortschritte hinsichtlich einer Entbürokratisierung sichtbar werden, gilt es, diese Fachleute zu ersetzen, wofür erhebliche Anstrengungen unternommen werden müssen“, trug Landrat Dr. Christoph Schnaudigel vor. „Die Veränderungen in der Arbeitswelt fordern ein hohes Maß an Flexibilität und Anpassungsfähigkeit – nicht nur von den Arbeitnehmerinnen und -nehmern, sondern auch von uns als Arbeitgeber“, betonte der Leiter des Personal- und Organisationsamtes Ulrich Max. „Mit strukturellen Änderungen und optimierten Prozessen haben wir nicht nur mehr Effizienz und Effektivität erreicht, sondern Behördenvorgänge auch noch besser am Kunden orientiert.“

Einer der größten Schwerpunkte dabei sind die Anpassungen an die moderne Arbeitswelt. Der Berufsalltag – auch in der Verwaltungsarbeit – wird immer mehr von elektronischen Arbeitsabläufen geprägt. Arbeitsplätze sind damit immer weniger ortsabhängig. Im Landratsamt Karlsruhe wurden bereits viele notwendige technische und organisatorische Rahmenbedingungen geschaffen, um ein möglichst flexibles Arbeitsumfeld für alle Mitarbeitenden zu ermöglichen. Dabei arbeiten das Personal- und Organisationsamt sowie die Informationstechnik eng zusammen und binden alle Beteiligten in die Prozesse ein. Bislang wurde unter anderem ein Mitarbeitenden-Self-Service geschaffen, die Verwaltungsarbeit und damit auch der Bürgerservice immer mehr digitalisiert. Die Umsetzung wird derzeit durch die Umzüge vieler Mitarbeitenden in Interimsstandorte im Rahmen des Landratsamt-Neubauprojekts und die damit einhergehende neue Arbeitsumgebung verstärkt. Ideen zur künftigen modernen Arbeitswelt fließen auch in die Planung des Neubaus ein. Die Veränderungsprozesse gelingen jedoch nur gemeinsam mit den Mitarbeitenden. Daher wurde ein Begleitprozess konzipiert, der diese auf dem Weg unterstützt.

Bei der Personalentwicklung und –gewinnung setzt das Landratsamt auf bewährte Programme und Instrumente und etablierte gleichzeitig neue bedarfsorientierte Angebote. Das zählen Talentprogramme und die Nachwuchsführungskräftequalifizierung aber auch externe Zertifizierungen wie durch das Audit „berufundfamilie“. Durch eine stetige Evaluation baut das Personalmanagement das Konzept fortwährend aus.

Da Personal nur begrenzt zur Verfügung steht, gilt es zukünftig, sich auf die Kernaufgaben zu konzentrieren und alle Bereiche einer Aufgabenkritik zu unterziehen. Zudem setzt das Landratsamt auf aktives Recruiting, um potentielle Kandidatinnen und Kandidaten zu gewinnen und auf das Landratsamt als attraktiven Arbeitgeber aufmerksam zu machen. Dazu dienen verschiedenen Kanälen, zum Beispiel auch der Instagram-Kanal @karrierelandratsamt.ka. Insbesondere durch das Akquirieren qualifizierter Bewerberinnen und Bewerber in einen Talentpool können Stellen auch aus anderen Bewerbungsverfahren erfolgreich besetzt werden.