Die Energie- und Mobilitätswende schlägt sich in der Ausbildung niederDer Landkreis stellt eine geeignete Infrastruktur zur Verfügung und will in die Zukunft seiner Schulen investieren Um eine moderne Lernumgebung zu schaffen, investiert der Landkreis Karlsruhe stetig in die Infrastruktur seiner Schulen. Dazu zählen neben Sanierungen und Erweiterungen der Gebäude auch strukturelle Anpassungen. Im Verwaltungsausschuss, der am Donnerstag, 15. Juni, im Lichthof des BGV in Karlsruhe tagte, wurden einige der Vorhaben vorgestellt. Im Zentrum steht unter anderem die zukunftsfähige Ausrichtung des Gewerblichen Bildungszentrums Bruchsal. Das Gremium nahm zunächst den Sachstand zu den Maßnahmen zur Kenntnis. Darüber hinaus beauftragte es die Verwaltung, ein detailliertes Sanierungskonzept für das Bildungszentrum vorzulegen. Darin sollen die mit der Energie- und Mobilitätswende verbundenen Herausforderungen bei der Ausbildung der zukünftigen Fachkräfte angemessen berücksichtigt werden. Die Sanierung ist bereits im Rahmen des Gebäudesanierungsprogramms des Landkreises festgehalten. Um das Bildungszentrum zukunftsfest zu machen, sind verschiedene Schritte bereits umgesetzt oder in der Planung, darunter zum Beispiel die Sanierung des Trinkwassernetzes und der sanitären Einrichtungen sowie der Anschluss an das Nahwärmenetz. Aufgrund der gestiegenen Schülerzahlen entsteht zudem der Neubau des Schulpavillons mit Smart Energy als Außenstelle der Karl-Berberich-Schule. Das Smart-Energy-Labor soll insgesamt von 15 Klassen der Balthasar-Neumann-Schule für ihre zeitgemäße Ausbildung genutzt werden. Sinn und Zweck ist es, in diesem Labor immer die aktuellen und kommenden Entwicklungen bei der Ausbildung in Heizungs- und Systemtechnik abzubilden. Dem Ausschuss wurden von den Schulleitungen der Balthasar-Neumann-Schulen 1 und 2 Frank Heusch und Andreas Beisecker, die Auswirkungen der Mobilität- und Energiewende auf die unterschiedlichen Ausbildungsgänge dargestellt und die Anforderungen für die zukünftigen Ausbildung der Fachkräfte vorgestellt. Um den aufkommenden Anforderungen in der regulären Kfz-Ausbildung auch in den bisherigen Schwerpunkten gerecht zu werden, müssen die nun über 40 Jahre alten Werkstätten erstmals umfassend erneuert werden. Die Umsetzung dieses Konzeptes, dass auch die E-Mobilität berücksichtigen soll, sieht eine geschätzte Umbauphase von 18 bis 20 Monaten vor und kann in zwei Bauabschnitte aufgeteilt werden, um ein Interim zu vermeiden. Die Energiewende führt grundsätzlich in den Bildungsbereichen Mobilität und Gebäudetechnik zu sich wandelnden Ausbildungsinhalten. Der Verwaltungsausschuss stimmte daher zu, zum Schuljahr 2024/25 den Bildungsgang Kraftfahrzeugmechatroniker/-in mit Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik an der Balthasar-Neumann-Schule 2 in Bruchsal einzurichten. Grund für das neue Angebot ist die Transformation in diesem Bildungsbereich weg vom klassischen Verbrenner. Damit stellt sich die Schule zeitgemäß für die Anforderungen der Branche bezüglich Autos mit Elektro- und Hybridantrieb auf. Durch den Wegfall des Verbrenners werden mittelfristig alle Kraftfahrzeugmechatroniker/-innen in Inhalten der System- und Hochvolttechnik unterrichtet werden müssen. Ein wichtiges Vorhaben für den Landkreis Karlsruhe und die Zukunftsfähigkeit seiner Schulen ist auch die geplante Generalsanierung der Gartenschule Ettlingen. Das Gremium nahm den Sachstand dazu in seiner Sitzung zur Kenntnis. Der Kreistag fasste Anfang 2023 den Baubeschluss zur Erweiterung der Gartenschule mit Gesamtkosten von 16,68 Millionen Euro. Das Projekt befindet sich aktuell am Ende der Leistungsphase 2. Offen ist derzeit allerdings, welches Interim für die Generalsanierung der Gartenschule in Betracht kommt. Mehrere Alternativen wurden auf ihre Wirtschaftlichkeit und ihren Nutzen geprüft. Bislang sind weder die von der Stadt Ettlingen angebotenen Flächen, noch die untersuchten Bestandsgebäude aufgrund der baulichen oder bauplanungsrechtlichen Restriktionen nutzbar. Ohne ein Interim für die insgesamt elf Klassen und die drei Gruppen kann die Generalsanierung nicht umgesetzt werden. Neben den Schulgebäuden ist auch die Ausstattung für eine moderne Lernumgebung von Bedeutung. Daher will der Landkreis Karlsruhe die IT-Technik zukünftig flexibel durch Rahmenverträgen beschaffen. Aktuell handelt es sich bei diesem Vorhaben um Aufträge zu PCs, Monitoren und Notebooks über einen Vertragszeitraum von drei Jahren. Der Verwaltungsausschuss stimmte der Vergabe eines Rahmenvertrages über die Lieferung von Hardware an kreiseigenen Schulen an die Firma RBI Rittershofer GmbH aus Rheinstetten zu. |
16.06.2023 |