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Der Landkreis Karlsruhe schließt die Erfassung der Kleindenkmale ab und übergibt die Dokumentation an das Landesdenkmalamt

Fast 6.000 Kleindenkmale sind gelistet

Über 220 ehrenamtliche Erfasserinnen und Erfasser haben gemeinsam mit dem Kreisarchiv im Landratsamt Karlsruhe das Projekt zum Schutz und Erhalt von Kleindenkmalen gestemmt. Knapp 6.000 Stück wurden in den vergangenen fünfeinhalb Jahren im Landkreis Karlsruhe im Rahmen des landesweiten Projekts erfasst. Ziel war es, die Kleindenkmale in das öffentliche Bewusstsein zu rücken und zu schützen. Die erfassten Daten bilden somit die Grundlage für eine wissenschaftliche Bearbeitung und für die Bewertung der Denkmaleigenschaft im Sinne des Landesdenkmalschutzgesetzes. Am Freitag, 16. Juni, schloss der Landkreis Karlsruhe unter Beisein von Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Oberbürgermeisterin Petra Becker das Projekt vor dem Grenzsteinrefugium beim Schloss Stutensee ab.

„Die Ergebnisse, die heute symbolisch an das Landesdenkmalamt übergeben werden, füllen 71 Leitz-Ordner. Diese Fülle zeigt, dass das Projekt ein großer Erfolg ist und sich das Durchhaltevermögen über die Jahre hinweg gelohnt hat. Das Engagement der ehrenamtlichen Erfasserinnen und Erfasser war dabei unersetzbar. Gemeinsam mit dem Kreisarchiv haben sie einen wichtigen Beitrag zur Kulturgeschichte unserer Region geleistet“, bedankte sich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel bei seiner Begrüßung.

Die Auftaktveranstaltung zum Projekt des Landesamts für Denkmalpflege fand bereits im November 2017 statt. Nachdem im Mai 2019 mit einer Ausstellung im Landratsamt Karlsruhe eine erste positive Zwischenbilanz gezogen werden konnte, führte der Ausbruch der Corona-Pandemie im März 2020 zu einem vorläufigen Ende aller Erfassungen vor Ort. Nahezu zwei Jahre lang kamen nur noch sporadisch neue Ergebnisse in das Kreisarchiv. Ab Frühjahr 2022 konnte die Dokumentation wieder wie gewohnt stattfinden, sodass im Mai 2023 die Erfassung in allen Gemeinden erfolgreich abgeschlossen war.

Mit insgesamt fast 6.000 Erfassungen aus allen 98 Gemarkungen des Landkreises verzeichnet das Kreisarchiv eines der höchsten Ergebnisse in Baden-Württemberg. Sämtliche Daten sowie die analog vorliegenden Erfassungsbögen stellt das Kreisarchiv dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg zur Verfügung. Eine Besonderheit: Die meisten Ergebnisse sind bereits für alle sichtbar im Geoinformationssystem des Landkreises auf dessen Website unter dem Link https://geoportal.landkreis-karlsruhe.de/kreiskarte/ eingestellt und so von zuhause aus abrufbar. Je nach Art des Kleindenkmals werden diese zunächst über Symbole an ihrem jeweiligen Standort verortet. Mit einem Klick öffnen sich der dahinterliegende Erfassungsbogen sowie dazugehörige Bilder. Dabei werden die Vielzahl und Vielfalt der Kleindenkmale deutlich. Die erfassten Grenzsteine stellen die größte Gruppe dar, die heute noch so manche Grenze zwischen zwei Kommunen vor Augen führen.

Mit dem Abschluss der Erfassung geht damit das bisher größte Kulturprojekt des Kreisarchivs Karlsruhe aber noch nicht final zu Ende. Aus der Fülle der Objekte soll in den nächsten beiden Jahren ein Bildband entstehen.

16.06.2023